Daueraustellung
Geschichte
Bis heute
Flacht und Weissach gehen auf merowingische Siedlungen (5. bis 8. Jahrhundert) zurück. Im Hochmittelalter fielen sie an das Kloster Maulbronn und mit diesem 1512 an Würtenberg. Die neue Herrschaft brachte kurz darauf den evangelischen Glauben und die Schulpflicht, später Verbesserungen in der Landwirtschaft und die Ablösung der Grundabgaben.
Die nationalsozialistische Ära unterschied sich hier nicht von der im übrigen Deutschen Reich. Auch die Weissacher pflanzten eine Hitler-Linde. Friedrich Georg Alle war von 1937 bis 1945 in Haft, meist im Konzentrationslager Dachau, weil er seine kommunistische Überzeugung äußerte. Die einzigen jüdischen Weissacher, die Familie Zloczower, wurden in Riga ermordet; seit 2008 erinnern Stolpersteine an sie. Dagegen beherbergte die Pfarrfamilie Mörike während des Zweiten Weltkrieges Juden unter falschen Namen und rettete ihnen so das Leben. Otto Mörike organisierte auch die Weitterreise zu anderen mutigen Gastgebern. Nach Kriegsende schützte er die Frauen vor Vergewaltigungen durch französische Soldaten und versuchte, seine männlichen Gemeindeglieder vor Kriegsgefangenschaft zu bewahren.
Weissach war seit dem Wiederaufbau nach dem Brand 1791 ein Dorf mit kleinstädtischen Gepräge. Erst im 20. Jahrhundert veränderte es wie Flacht sein Ortsbild noch einmal grundlegend durch die Verdolung des Strudelbaches, den Abbruch alter Bauernhöfe und die Errichtung neuer Gebäude und Wohnsiedlungen. Modernisierungen auf allen Gebieten fanden statt; nur gegen den hier geplanten Großflughafen Stuttgart wehrte man sich 1970 erfolgreich. Das kleinere Flacht und das größere Weissach stehen nicht erst seit dem Zusammenschluss im Rahmen der Gemeindeform 1971 in Beziehung. So gewährten sie sich früher unter anderem gegenseitig Weiderechte, was nicht immer friedlich abging ...
Die nationalsozialistische Ära unterschied sich hier nicht von der im übrigen Deutschen Reich. Auch die Weissacher pflanzten eine Hitler-Linde. Friedrich Georg Alle war von 1937 bis 1945 in Haft, meist im Konzentrationslager Dachau, weil er seine kommunistische Überzeugung äußerte. Die einzigen jüdischen Weissacher, die Familie Zloczower, wurden in Riga ermordet; seit 2008 erinnern Stolpersteine an sie. Dagegen beherbergte die Pfarrfamilie Mörike während des Zweiten Weltkrieges Juden unter falschen Namen und rettete ihnen so das Leben. Otto Mörike organisierte auch die Weitterreise zu anderen mutigen Gastgebern. Nach Kriegsende schützte er die Frauen vor Vergewaltigungen durch französische Soldaten und versuchte, seine männlichen Gemeindeglieder vor Kriegsgefangenschaft zu bewahren.
Weissach war seit dem Wiederaufbau nach dem Brand 1791 ein Dorf mit kleinstädtischen Gepräge. Erst im 20. Jahrhundert veränderte es wie Flacht sein Ortsbild noch einmal grundlegend durch die Verdolung des Strudelbaches, den Abbruch alter Bauernhöfe und die Errichtung neuer Gebäude und Wohnsiedlungen. Modernisierungen auf allen Gebieten fanden statt; nur gegen den hier geplanten Großflughafen Stuttgart wehrte man sich 1970 erfolgreich. Das kleinere Flacht und das größere Weissach stehen nicht erst seit dem Zusammenschluss im Rahmen der Gemeindeform 1971 in Beziehung. So gewährten sie sich früher unter anderem gegenseitig Weiderechte, was nicht immer friedlich abging ...
Geschichte
Kriege und Krankheiten
Zwischen dem Beginn des Dreißigjährigen Kriegs 1618 und dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 war Württemberg von allen kriegerischen Ausein-andersetzungen auf mitteleuropäischem Boden betroffen.Durchziehende Truppen brandschatzten, plünderten, töteten, vergewaltigten und zerstörten. Gleichzeitig musste die Bevölkerung für deren Unterhalt aufkommen. Hunger und Seuchen, herumstreunende Bettler und erbitterte Kämpfe waren die Folge. Bis ins 19. Jahrhundert suchten die Flachter Zuflucht im Wald oder hinter den Stadtmauern von Leonberg. Die Weissacher verschanzten sich auf ihren befestigten Kirchhof, aber 1963 drangen die Franzosen selbst dort ein. Im Zweiten Weltkrieg wurden beide Orte durch Luftangriffe und den Einmarsch französischer Soldaten zum Kriegsschauplatz, kamen jedoch vergleichsweise glimpflich davon. Selbstverständlich mussten die Dörfer auch Soldaten stellen. So kehrte von neun Weissachern, die 1812 mit Napoleon nach Russland zogen, nur einer zurück. 93 Hiesige fielen im Ersten, 148 im Zweiten Weltkrieg.
Todbrigend waren darüber hinaus in Kriegs- wie auch in Friedenszeiten Seuchen. 1575 erlagen in Flacht 75 Menschen in fünf Monaten der Pest. In Weissach starben in den beiden darauffolgenden Jahren 92 von rund 500 Einwohnern an der Epidemie, 1596/97 sogar 114. 1626 und 1635 brach die Pest erneut aus. 1798 und 1802 grassierten in Weissach eine Pocken- und eine Masernepidemie, die zum Tod von Erwachsenen und Kindern führten. Daneben gab es auch im Heckengäu eine hohe Sterblichkeit bei Säuglingen, Kleinkindern und Müttern im Kindbett. Weitere häufige Todesursachen waren Unfälle nach Stürzen von Bäumen oder Wagen, aber auch Angriffe des Gemeinde- Farren. (Stier, der die Kühe besamte). Der damals noch tief verankerte christliche Glaube an die Auferstehung half, den Verlust der Angehörigen zu ertragen und sich vor dem eigenen Tod nicht zu fürchten.
Todbrigend waren darüber hinaus in Kriegs- wie auch in Friedenszeiten Seuchen. 1575 erlagen in Flacht 75 Menschen in fünf Monaten der Pest. In Weissach starben in den beiden darauffolgenden Jahren 92 von rund 500 Einwohnern an der Epidemie, 1596/97 sogar 114. 1626 und 1635 brach die Pest erneut aus. 1798 und 1802 grassierten in Weissach eine Pocken- und eine Masernepidemie, die zum Tod von Erwachsenen und Kindern führten. Daneben gab es auch im Heckengäu eine hohe Sterblichkeit bei Säuglingen, Kleinkindern und Müttern im Kindbett. Weitere häufige Todesursachen waren Unfälle nach Stürzen von Bäumen oder Wagen, aber auch Angriffe des Gemeinde- Farren. (Stier, der die Kühe besamte). Der damals noch tief verankerte christliche Glaube an die Auferstehung half, den Verlust der Angehörigen zu ertragen und sich vor dem eigenen Tod nicht zu fürchten.
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Feuer und Wasser
Freund und Feind
Je mehr Einwohner Weissach hatte, desto knapper wurde in trockenen Sommern das Wasser aus den durch Grundwasser und den Strudelbach gespeisten Brunnen. Deswegen beschloss die Gemeinde 1884, das Quellgebiet des „Heiligen Brunnen“ in Flacht zu kaufen, um von dort eine Leitung zu legen. Aber die Flachter verhinderten dies. 20 Jahre später nahm Weissach das Projekt wieder in Angriff. Dieses Mal setzten die Flachter die Wasserfrage als Druckmittel ein, um eine Station der geplanten Strohgäubahn zwischen Flacht und Weissach durchzusetzen. Am Ende bekam Flacht keinen Bahnhof und Weissach musste seine Wasserversorgung auf eigener Markung bauen. Dagegen schleppten die Flachter Frauen noch bis 1922 das Wasser für den täglichen Bedarf von Brunnen ins Haus. Nun erhielt das Dorf auch eine Wasserversorgungsanlage- auf dem Gebiet, dass man Weissach verweigert hatte. Hochwasser und Überschwemmungen richteten oft Schäden an.
Offene Feuerstellen zum Kochen und Heizen und offenes Licht entfachten früher in den engen, in Holzbauweise errichteten Dörfern verheerende Brände. Während dann eine Löschkette vom Brunnen zum Brandrand gebildet wurde, holte der Feuerreiter Hilfe aus den Nachbarorten. Vorsicht war jedoch der beste Brandschutz: Der Feuerbeseher kontrollierte regelmäßig, ob in den Häusern Brennbares nicht zu nah an der Feuerstelle stand. 1726 brannten in Weissach 30 Häuser ab, 1791 sogar 104. Der Wiederaufbau erfolgte nun aus Sicherheitsgründen in rechteckigen Blöcken mit breiten Straßen. Fortschritte im Löschwesen brachten Pumpen und Hydrantenwagen, die Wasserversorgung, Elektrizität und Gas sowie die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr, 1876 in Weissach, 1887 in Flacht.
Offene Feuerstellen zum Kochen und Heizen und offenes Licht entfachten früher in den engen, in Holzbauweise errichteten Dörfern verheerende Brände. Während dann eine Löschkette vom Brunnen zum Brandrand gebildet wurde, holte der Feuerreiter Hilfe aus den Nachbarorten. Vorsicht war jedoch der beste Brandschutz: Der Feuerbeseher kontrollierte regelmäßig, ob in den Häusern Brennbares nicht zu nah an der Feuerstelle stand. 1726 brannten in Weissach 30 Häuser ab, 1791 sogar 104. Der Wiederaufbau erfolgte nun aus Sicherheitsgründen in rechteckigen Blöcken mit breiten Straßen. Fortschritte im Löschwesen brachten Pumpen und Hydrantenwagen, die Wasserversorgung, Elektrizität und Gas sowie die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr, 1876 in Weissach, 1887 in Flacht.
Unterwegs - Wanderungen
Auswandern
Seit 1774 sind fast 900 Flachter und Weissacher ausgewandert, die meisten nach Nordamerika. Sie gingen aber auch nach Frankreich, Polen, Ungarn und in die Schweiz. Hauptanlass war die hiesige Armut.
Einwandern
Häufig waren und sind Weissach und Flacht aber auch Endpunkt der Auswanderung von Menschen aus anderen Ländern. So siedelten sich nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) Schweizer in den stark entsiedelten Dörfern an. 1945/46 kamen Deutsche aus der damaligen Tschechoslowakei, Ungarn und Polen hierher, die in der Folge des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs ihre Heimat verlassen mussten. Vom Flüchtlingslager Malmsheim aus wurden 400 von ihnen Weissach zugewiesen und 238 Flacht. Sie wurden zunächst in beiden Festhallen untergebracht und bei den Einheimischen einquatiert. Trotz der Reserviertheit der Hiesigen gegenüber den Zugezogenen gelang es diesen sich einzugliedern und hier heimisch zu werden, z. B. indem sie in Sportvereine gingen. Die nächsten Ankömmlinge waren 1961 italinienische Gastarbeiter, denen Jugoslawen, Türken, Portugiesen und Griechen folgten. Seit 1990 nimmt Weissach Asylbewerber auf. Solange über ihren Antrag nicht entschieden ist, haben sie kaum Kontakt zu den Einheimischen.
Mobilität
Die 1906 eröffnete Strohgäubahn zwischen Korntal und Weissach brachte der Region einen Mobilitätsschub. Der Transportaufwand für Material und Waren reduzierte sich. Es war nun viel leichter möglich, hier zu wohnen und außerhalb seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Mit der flächendeckenden Motorisierung des Straßenverkehrs nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Bahn jedoch an Bedeutung. Die nahe Autobahn ist heute die bevorzugte Verkehrssache für Personen und Güter. Demnächst wird die Strohgäubahn deswegen nur noch zwischen Korntal und Hemmingen verkehren.
Seit 1774 sind fast 900 Flachter und Weissacher ausgewandert, die meisten nach Nordamerika. Sie gingen aber auch nach Frankreich, Polen, Ungarn und in die Schweiz. Hauptanlass war die hiesige Armut.
Einwandern
Häufig waren und sind Weissach und Flacht aber auch Endpunkt der Auswanderung von Menschen aus anderen Ländern. So siedelten sich nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) Schweizer in den stark entsiedelten Dörfern an. 1945/46 kamen Deutsche aus der damaligen Tschechoslowakei, Ungarn und Polen hierher, die in der Folge des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs ihre Heimat verlassen mussten. Vom Flüchtlingslager Malmsheim aus wurden 400 von ihnen Weissach zugewiesen und 238 Flacht. Sie wurden zunächst in beiden Festhallen untergebracht und bei den Einheimischen einquatiert. Trotz der Reserviertheit der Hiesigen gegenüber den Zugezogenen gelang es diesen sich einzugliedern und hier heimisch zu werden, z. B. indem sie in Sportvereine gingen. Die nächsten Ankömmlinge waren 1961 italinienische Gastarbeiter, denen Jugoslawen, Türken, Portugiesen und Griechen folgten. Seit 1990 nimmt Weissach Asylbewerber auf. Solange über ihren Antrag nicht entschieden ist, haben sie kaum Kontakt zu den Einheimischen.
Mobilität
Die 1906 eröffnete Strohgäubahn zwischen Korntal und Weissach brachte der Region einen Mobilitätsschub. Der Transportaufwand für Material und Waren reduzierte sich. Es war nun viel leichter möglich, hier zu wohnen und außerhalb seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Mit der flächendeckenden Motorisierung des Straßenverkehrs nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Bahn jedoch an Bedeutung. Die nahe Autobahn ist heute die bevorzugte Verkehrssache für Personen und Güter. Demnächst wird die Strohgäubahn deswegen nur noch zwischen Korntal und Hemmingen verkehren.
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Daheim
Wohnen
Um 1900 schauten die Bauern dem Bürgertum das
Wohnzimmer mit repräsentativem Mobiliar und Wandschmuck ab. Die „gute Stube“ wurde nur sonntags beheizt und bewohnt, etwa indem sich die Familie nach dem Kirchgang dort lesend und singend weiter mit dem Glauben beschäftigte. In ganz Württemberg verbreitet war die pietistische Lithografie vom breiten und vom schmalen Weg, welche die Folgen eines sündhaften bzw. gottgefälligen Lebenswandels anschaulich illustriert.
Wohnzimmer mit repräsentativem Mobiliar und Wandschmuck ab. Die „gute Stube“ wurde nur sonntags beheizt und bewohnt, etwa indem sich die Familie nach dem Kirchgang dort lesend und singend weiter mit dem Glauben beschäftigte. In ganz Württemberg verbreitet war die pietistische Lithografie vom breiten und vom schmalen Weg, welche die Folgen eines sündhaften bzw. gottgefälligen Lebenswandels anschaulich illustriert.
Charlotte Luise Reihlen, geb. Göz, die von 1808 bis 1823 als Pfarrtochter in Weissach lebte, entwarf das Bild. Später gründete sie das erste Mädchengymnasium in Stuttgart und die Kinderkirche.
Zur Zimmereinrichtung gehörte auch ein Tisch mit Bank und Stühlen, denn in früheren Zeiten war die Wohn- auch Arbeitsstube und wurde täglich genutzt. Hauptsächlich die Frauen webten, nähten, spannen und strickten hier. Sie stellten ihre Aussteuer her und erledigten Heimarbeiten, so im 19. Jahrhundert für eine Calwer Wollfabrik. Auch mancher Handwerker arbeitete in der Stube. Um 1900 verlagerte sich der Alltag in die Küche, wo der Herd Wärme spendete. Alle anderen Kammern im Haus waren unbeheizt. Hier war es nur im Bett warm – oder beim Vieh im Stall, der sich im Erdgeschoss unter den Wohnräumen befand. Die Tiere mussten morgens und abends versorgt werden.
Der Raum, der im Museum mit Flachter Mobiliar als bäuerliche Wohnstube eingerichtet ist, war 1910 eine Schlafkammer der Lehrerfamilie. Diese hatte eine große Wohnung mit drei weiteren größeren Zimmern rechts davon, die heute zu einem Museumsraum zusammengefasst sind.
Bienen, Wald, Schafe
Bienen
Öffentliche Beachtung erlangte die Imkerei hier erst, als der Imkermeister und Fachberater Franz Lampeitl 1974 ein jährliches Treffen mit Vorträgen und Vorführungen von Experten, den Weissacher Imkertag, ins Leben rief. Er erfand auch das Bienen-Rennen: Jeden Juli werden beim Flachter- Bienenwiesenfest die „Rennbienen“ farbig markiert und beim Startschuss losgelassen. Siegerin ist diejenige, die zuerst ihren etwa 500 Meter entfernten Stock wieder erreicht. Wer auf die richtige Biene und Zeit gesetzt hat, gewinnt zwei Gläser Honig.
Wald
Früher durften die Hiesigen an zwei Waldtagen dürre Äste als Brennholz und Laub als Streu für den Stall im Gemeindewald holen; auch Bau- und Flickholz bekamen sie. Im Winter bot der Wald Bauern und Bäuerinnen eine wichtige Verdienstmöglichkeit. Die Männer fällten die Bäume, die Frauen entasteten sie.
Schafe
Da der Boden des Heckengäus als Acker wie als Wiese nur bedingt geeignet war, kam seiner Nutzung als anspruchslosere Schafsweide große Bedeutung zu. Ein Gemeindeschäfer war für die Herde zuständig. Schäfer galten wegen ihrer einsamen Lebensweise mit Hund und Schafen als Sonderlinge. Ihre besonderen tiermedizinischen Kenntnisse wandte man zuweilen auch bei Menschen an. Einen Gemeindeschäfer gibt es längst nicht mehr, aber die Schafzucht nimmt wieder zu, da Lammfleisch und Wolle mehr nachgefragt werden. Die Schäferei dient heutzutage aber, so wie andere Zweige der Landwirtschaft auch, vor allem der Landschaftspflege. Deswegen wird sie vom Land, Bund und der EU subventioniert.
Öffentliche Beachtung erlangte die Imkerei hier erst, als der Imkermeister und Fachberater Franz Lampeitl 1974 ein jährliches Treffen mit Vorträgen und Vorführungen von Experten, den Weissacher Imkertag, ins Leben rief. Er erfand auch das Bienen-Rennen: Jeden Juli werden beim Flachter- Bienenwiesenfest die „Rennbienen“ farbig markiert und beim Startschuss losgelassen. Siegerin ist diejenige, die zuerst ihren etwa 500 Meter entfernten Stock wieder erreicht. Wer auf die richtige Biene und Zeit gesetzt hat, gewinnt zwei Gläser Honig.
Wald
Früher durften die Hiesigen an zwei Waldtagen dürre Äste als Brennholz und Laub als Streu für den Stall im Gemeindewald holen; auch Bau- und Flickholz bekamen sie. Im Winter bot der Wald Bauern und Bäuerinnen eine wichtige Verdienstmöglichkeit. Die Männer fällten die Bäume, die Frauen entasteten sie.
Schafe
Da der Boden des Heckengäus als Acker wie als Wiese nur bedingt geeignet war, kam seiner Nutzung als anspruchslosere Schafsweide große Bedeutung zu. Ein Gemeindeschäfer war für die Herde zuständig. Schäfer galten wegen ihrer einsamen Lebensweise mit Hund und Schafen als Sonderlinge. Ihre besonderen tiermedizinischen Kenntnisse wandte man zuweilen auch bei Menschen an. Einen Gemeindeschäfer gibt es längst nicht mehr, aber die Schafzucht nimmt wieder zu, da Lammfleisch und Wolle mehr nachgefragt werden. Die Schäferei dient heutzutage aber, so wie andere Zweige der Landwirtschaft auch, vor allem der Landschaftspflege. Deswegen wird sie vom Land, Bund und der EU subventioniert.
Feld und Vieh
Bevor die hiesigen Äcker bestellt werden konnten, mussten die Steine
aufgelesen werden. Sie wurden am Feldrand Zu Riegeln aufgeschichtet, auf
denen dann Hecken wuchsen. Ihnen verdankt die Landschaft den Namen
Heckengäu. Sie stehen heute unter Naturschutz und sind Heimat seltener
Vogel- und Pflanzenarten.
Feldarbeit
Die Flachter verdingten sich im nahen Münchingen, weil dort im milderen Srohgäu das Getreide früher reif war. Danach brachten sie ihre eigene Ernte ein. Hier wie da waren Fruchternte und Dreschen die wichtigste und härteste Arbeit im Jahr. Frauen und Kinder folgten dem Schnitter und breiteten die Stängel in „Sammelten“ zum Trocknen aus. Danach wurden diese zu Garben gebunden, auf großen Leiterwagen heimgefahren und abgeladen. Beim Dreschen im Winter schlug man die Körner aus den Ähren, putzte sie und ließ sie in der Mühle mahlen. Heutzutage wandern sie dank des Mähdreschers schon auf dem Feld in den Getreidewagen. Neben Frucht und Kartoffeln wurden Mohn für die Ölgewinnung, Zucker und Futterrüben („Angersche“) sowie Kohl angebaut. Äpfel und Birnen wurden vorwiegend zu Saft und Most (mit Wasser verdünnter vergorener Saft) gepresst; es gab auch wenige Weinberge.
Viehzucht
Zum Viehbestand gehörten Rinder. Allerdings gaben die Kühe wenig Milch, weil sie auch als Zugtiere eingesetzt wurden. Pferde hatten wenige. Außerdem wurden Schweine und Hühner gehalten, für den Eigenbedarf und zum Handel. Bevorzugtes Viehfutter war Heu. Dazu wurden Gras und Blumen im Morgengrauen gemäht, solange sie noch feucht waren, denn dann ließen sie sich am besten schneiden. In den folgenden Tagen wurde das Heu gewendet und ausgebreitet, bis es trocken war und eingebracht werden konnte.
Feldarbeit
Die Flachter verdingten sich im nahen Münchingen, weil dort im milderen Srohgäu das Getreide früher reif war. Danach brachten sie ihre eigene Ernte ein. Hier wie da waren Fruchternte und Dreschen die wichtigste und härteste Arbeit im Jahr. Frauen und Kinder folgten dem Schnitter und breiteten die Stängel in „Sammelten“ zum Trocknen aus. Danach wurden diese zu Garben gebunden, auf großen Leiterwagen heimgefahren und abgeladen. Beim Dreschen im Winter schlug man die Körner aus den Ähren, putzte sie und ließ sie in der Mühle mahlen. Heutzutage wandern sie dank des Mähdreschers schon auf dem Feld in den Getreidewagen. Neben Frucht und Kartoffeln wurden Mohn für die Ölgewinnung, Zucker und Futterrüben („Angersche“) sowie Kohl angebaut. Äpfel und Birnen wurden vorwiegend zu Saft und Most (mit Wasser verdünnter vergorener Saft) gepresst; es gab auch wenige Weinberge.
Viehzucht
Zum Viehbestand gehörten Rinder. Allerdings gaben die Kühe wenig Milch, weil sie auch als Zugtiere eingesetzt wurden. Pferde hatten wenige. Außerdem wurden Schweine und Hühner gehalten, für den Eigenbedarf und zum Handel. Bevorzugtes Viehfutter war Heu. Dazu wurden Gras und Blumen im Morgengrauen gemäht, solange sie noch feucht waren, denn dann ließen sie sich am besten schneiden. In den folgenden Tagen wurde das Heu gewendet und ausgebreitet, bis es trocken war und eingebracht werden konnte.
Handel und Freizeit
Seit 1865 wurde in Weissach dreimal im Jahr ein Vieh- und Krämermarkt
abgehalten; letzterer findet bis heute statt. Die Bauern hatten den
Markt beantragt, weil ihr Vieh auf den Märkten in Calw, Pforzheim und
Vaihingen „ermattet ankommt, wodurch den Verkäufern bedeutender
...Nachtheil entsteht“. Sie konnten auf dem Markt nicht nur ihre Tiere
verkaufen, sondern bezogen dort auch Zuchtvieh aus dem Ausland (z.B.
Tirol) von Händlern, die den Markt - ab 1906 mit der Strohgäubahn -
beschickten. Die Bäuerinnen belieferten die auswärtigen Märkte zu Fuß
mit Obst, Gemüse und Eiern. Den Bedarf an Waren, die man nicht selbst
herstellte, deckten neben den Krämermärkten Hausierer und seit 1852 auch
ortsansässige Läden. Im weiteren Sinne gehörte im 19. Jahrhundert auch
der Schmuggel aus Baden zum Handel. Die Weissacher Hauptstraße ist bis
heute eine Geschäftsstraße. Ein über 130 Jahre alter traditioneller
Gemischtwarenladen verkauft Bücher, Geschirr, Lebensmittel, Schreibwaren
und Uhren. Das ehemalige Kino (1954 mit 248 Plätzen erbaut) wurde 1968
zum ersten Weissacher Supermarkt.
Einst sah das Freizeitvergnügen junger Leute so aus: Die Mädchen trafen sich abends beim „Lichtkarz“ zur Handarbeit an ihrer Aussteuer. Dabei unterhielten die Jungen sie mit Singen und Scherzen. Die Wirtschaften (1852 in Flacht zwei, in Weissach drei) waren beliebte Treffpunkte, u.a. zum Kartenspiel. Zum Tanz bedurfte es der oberamtlichen Genehmigung. Das Sonntagsvergnügen bestand in Wanderungen zu auswärtigen Gaststätten. Mit der Gründung der Männergesangvereine
1857 und 1858 begann die organisierte Freizeit. Sport- und andere Vereine folgten. Von 1932 bis 1939 unterhielt ein Privatmann im Steinwaschbecken des Weissacher Steinbruchs ein Schwimmbad. Seit der Nachkriegszeit hat sich das Freizeitangebot ständig erweitert.
Einst sah das Freizeitvergnügen junger Leute so aus: Die Mädchen trafen sich abends beim „Lichtkarz“ zur Handarbeit an ihrer Aussteuer. Dabei unterhielten die Jungen sie mit Singen und Scherzen. Die Wirtschaften (1852 in Flacht zwei, in Weissach drei) waren beliebte Treffpunkte, u.a. zum Kartenspiel. Zum Tanz bedurfte es der oberamtlichen Genehmigung. Das Sonntagsvergnügen bestand in Wanderungen zu auswärtigen Gaststätten. Mit der Gründung der Männergesangvereine
1857 und 1858 begann die organisierte Freizeit. Sport- und andere Vereine folgten. Von 1932 bis 1939 unterhielt ein Privatmann im Steinwaschbecken des Weissacher Steinbruchs ein Schwimmbad. Seit der Nachkriegszeit hat sich das Freizeitangebot ständig erweitert.
Handwerk
Jahrhundertelang war die von der ganzen Familie betriebenen
Landwirtschaft der Haupterwerb auf dem Dorf. Daneben übten einige Bauern
ein Handwerk aus und deckten so den örtlichen Bedarf. Zunächst war das
Handwerk ein Nebenerwerb. Während die Alltagskleidung selbst genäht
wurde, gab man die „Sonndichskleider“ beim Schneider oder der Näherin in
Auftrag. Das Schuhwerk war stark beansprucht, weil fast alle Wege zu
Fuß zurückgelegt wurden. Deswegen gab es viele Schuhmacher. Bevor um
1840 öffentliche Backhäuser gebaut wurden, ließen die Frauen ihren
selbstgemachten Teig beim Bäcker backen. Sonntags kaufte man bei ihm
Brezeln. Gabeln, Schaufeln, Rechen, andere Werkzeuge und Töpfe kamen als
Einzelanfertigung vom Schmied oder Schlosser. Heute sind Motorisierte
Universalwerkzeuge und Maschinen an die Stelle der handgearbeiteten
Werkzeuge getreten. Eine Ziegelei in Flacht (1700 bezeugt) und mehrere
Steinbrüche in Weissach lieferten Baumaterial; Maurer und Zimmerleute
errichteten Häuser und Scheunen. Mangels an Bedarf an Produkten wie
Pferde- und Kuhgeschirr, Räder, Fässer und Gölten gibt es hier keine
Sattler, Küfer und Wagner mehr. Das Berufsbild anderer Handwerker hat
sich stark verändert, dennoch bestehen einige Betriebe hier seit dem 19.
Jahrhundert. Mit dem zunehmenden Angebot industriell gefertigter
Produkte seit den 1880er Jahren waren die Handwerker nur noch zum
Flicken und Reparieren gefragt, dies jedoch häufig. Denn weggeworfen
wurde nur, was gar nicht mehr auszubessern war.
Glaube
Evangelische Gemeinden
Die mittelalterlichen Kirchengebäude beider Ortsteile sind Wehrkirchen,
also von hohen Mauern umgeben, hinter denen die Bevölkerung im Krieg
Schutz fand. Die Weissacher Kirchenburg hat einen separaten Turm und
Gaden (Keller), in denen noch heute Vorräte gelagert werden. Innerhalb
der Mauern steht auch das so genannte Herrenhaus, einst ein
Fruchtspeicher. Als im Jahr 1534 der würtembergische Herzog den
evangelischen Glauben annahm, mussten es ihm seine Untertanen gleich
tun, so auch die Weissacher und Flachter. Das neue, auf Martin Luther
zurückgehende Glaubensbekenntnis ist nüchtern: Allein Gottes Wort und
dessen Verkündigung sind wichtig, prunkvolle Zeremonien gibt es ebenso
wenig wie prächtig ausgestattete Kirchen. 1852 wird berichtet, dass
viele Flachter „streng pietistisch“ seien und „eine ziemliche Anzahl“
sich zur Swedenborgschen Lehre bekenne. Der Pietismus verbreitete sich
seit dem 18. Jahrhundert in ganz Würtemberg und kann vereinfachend als
strengere Variante des evangelischen Glaubens innerhalb der Kirche
beschrieben werden. Der Naturwissenschaftler Emanuel Swedenborg
(1688-1772) dagegen deutete Träume, sprach mit Engeln, besaß Sehergaben
und lehnte die Amtskirche ab. Der Flachter Pfarrersohn Immanuel Tafel (
1796- 1863), selbst Theologe und später Philosophieprofessor an der
Universität Tübingen, übersetzte Swedensborgs Werke ins Deutsche und
gründete 1848 in Cannstatt die erste staatlich anerkannte deutsche
Gemeinde der „Neuen Kirche“. Heute wird das evangelische Leben Weissachs
und Flachts wesentlich von den Pietisten und den 1899 bzw. 1912
gegründeten Ortsgruppen des missionarisch und musisch- sportlich aktiven
CVJM ( Christlicher Verein junger Menschen) geprägt. Seit den 1990er
Jahren veranstalten die beiden evangelischen Gemeinden mit der
methodistischen und der katholischen Gemeinde gemeinsame Gottesdienste
und andere ökumenische Zusammentreffen.
Handwerk
Jahrhundertelang war die von der ganzen Familie betriebenen
Landwirtschaft der Haupterwerb auf dem Dorf. Daneben übten einige Bauern
ein Handwerk aus und deckten so den örtlichen Bedarf. Zunächst war das
Handwerk ein Nebenerwerb. Während die Alltagskleidung selbst genäht
wurde, gab man die „Sonndichskleider“ beim Schneider oder der Näherin in
Auftrag. Das Schuhwerk war stark beansprucht, weil fast alle Wege zu
Fuß zurückgelegt wurden. Deswegen gab es viele Schuhmacher. Bevor um
1840 öffentliche Backhäuser gebaut wurden, ließen die Frauen ihren
selbstgemachten Teig beim Bäcker backen. Sonntags kaufte man bei ihm
Brezeln. Gabeln, Schaufeln, Rechen, andere Werkzeuge und Töpfe kamen als
Einzelanfertigung vom Schmied oder Schlosser. Heute sind Motorisierte
Universalwerkzeuge und Maschinen an die Stelle der handgearbeiteten
Werkzeuge getreten. Eine Ziegelei in Flacht (1700 bezeugt) und mehrere
Steinbrüche in Weissach lieferten Baumaterial; Maurer und Zimmerleute
errichteten Häuser und Scheunen. Mangels an Bedarf an Produkten wie
Pferde- und Kuhgeschirr, Räder, Fässer und Gölten gibt es hier keine
Sattler, Küfer und Wagner mehr. Das Berufsbild anderer Handwerker hat
sich stark verändert, dennoch bestehen einige Betriebe hier seit dem 19.
Jahrhundert. Mit dem zunehmenden Angebot industriell gefertigter
Produkte seit den 1880er Jahren waren die Handwerker nur noch zum
Flicken und Reparieren gefragt, dies jedoch häufig. Denn weggeworfen
wurde nur, was gar nicht mehr auszubessern war.
Industrie
Schuhe
In der ersten, 1903 von den Brüdern Carl und Friedrich Seutter gebauten Fabrik in Weissach wurden Schuhe produziert. Als Zweiter nahm 1920 der „Ochsen- Köhl“ die Schuhfabrikation auf, mit 53 Arbeitern über der gleichnamigen Wirtschaft. Durch Friedrich Seutters Umzug nach Weilimdorf schrumpfte der Weissacher Betrieb. Köhl dagegen vergrößerte sich und übernahm 1937 das Seuttersche Gebäude. 20 Jahre später wurde seine Firma liquidiert. Carl Seutter junior stellte von 1947 bis 1967 unter dem Namen ESWE (Seutter Weissach) Haus- und Leinenschuhe, und weltweit exportierte technische Lederwaren (Dichtungen etc.) her.
Strümpfe
Als 1906 die Strohgäubahn ihren Betrieb aufnahm, eröffnete die Renninger Mechanische Strumpfwarenfabrik Robert Kern einen Standort mit über 100, vor allem weiblichen, Beschäftigten in der Nähe des Weissacher Bahnhofs. Schon 1955 stieg die Firma in die Strumpfhosenproduktion ein. In den 1960ern wurden Kern-Socken von Teilnehmern an Himalaja- u.a. Expiditionen oder von Winterolympioniken hoch geschätzt. 1972 stellte die Firma, die zuvor immer auf zeitlose Qualität gesetzt hatte, hochmodische Hotpants her. Trotzdem musste man 1973 aufgeben. Bis 1984 nutzte der Reißverschlusshersteller Ruhrmann das Gebäude, seit 2009 ist es Jugend- und Kulturzentrum.
Stühle
Die 1850 gegründete Drechslerei Kilpper ist heute eine erfolgreiche Stuhlfabrik mit 30 Mitarbeitern. Alle fünf Inhaber des familiengeführten Unternehmens bildeten sich im Ausland und z. T. auch künstlerisch weiter. Immer wieder passte die Firma ihre Produktion an den Kundenbedarf an. Zunächst drechselte Kilpper Spinnräder, dann reich verzierte Möbel, Holzwaren für den Haushalt, Klavierstühle und schlichtes Kunstgewerbe. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Teewagen und Kleinmöbel beliebt. Seit diese nicht mehr „gehen“, stellt Klipper hochwertige Klappstühle und – Tische sowie stapelbare Stühle für öffentliche Gebäude im In- und Ausland her.
In der ersten, 1903 von den Brüdern Carl und Friedrich Seutter gebauten Fabrik in Weissach wurden Schuhe produziert. Als Zweiter nahm 1920 der „Ochsen- Köhl“ die Schuhfabrikation auf, mit 53 Arbeitern über der gleichnamigen Wirtschaft. Durch Friedrich Seutters Umzug nach Weilimdorf schrumpfte der Weissacher Betrieb. Köhl dagegen vergrößerte sich und übernahm 1937 das Seuttersche Gebäude. 20 Jahre später wurde seine Firma liquidiert. Carl Seutter junior stellte von 1947 bis 1967 unter dem Namen ESWE (Seutter Weissach) Haus- und Leinenschuhe, und weltweit exportierte technische Lederwaren (Dichtungen etc.) her.
Strümpfe
Als 1906 die Strohgäubahn ihren Betrieb aufnahm, eröffnete die Renninger Mechanische Strumpfwarenfabrik Robert Kern einen Standort mit über 100, vor allem weiblichen, Beschäftigten in der Nähe des Weissacher Bahnhofs. Schon 1955 stieg die Firma in die Strumpfhosenproduktion ein. In den 1960ern wurden Kern-Socken von Teilnehmern an Himalaja- u.a. Expiditionen oder von Winterolympioniken hoch geschätzt. 1972 stellte die Firma, die zuvor immer auf zeitlose Qualität gesetzt hatte, hochmodische Hotpants her. Trotzdem musste man 1973 aufgeben. Bis 1984 nutzte der Reißverschlusshersteller Ruhrmann das Gebäude, seit 2009 ist es Jugend- und Kulturzentrum.
Stühle
Die 1850 gegründete Drechslerei Kilpper ist heute eine erfolgreiche Stuhlfabrik mit 30 Mitarbeitern. Alle fünf Inhaber des familiengeführten Unternehmens bildeten sich im Ausland und z. T. auch künstlerisch weiter. Immer wieder passte die Firma ihre Produktion an den Kundenbedarf an. Zunächst drechselte Kilpper Spinnräder, dann reich verzierte Möbel, Holzwaren für den Haushalt, Klavierstühle und schlichtes Kunstgewerbe. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Teewagen und Kleinmöbel beliebt. Seit diese nicht mehr „gehen“, stellt Klipper hochwertige Klappstühle und – Tische sowie stapelbare Stühle für öffentliche Gebäude im In- und Ausland her.